Die zehn häufigsten Katzenkrankheiten

 

 

Zahnstein und Zahnfleischentzündungen

Eine häufige Krankheit, die vor allem Wohnungskatzen ereilt. Freigänger "putzen" sich die Zähne automatisch durch das Beißen von Knorpeln und Knochen von Beutetieren. Fertigfutter ersetzen diese mechanische Putzart kaum.

 

Anzeichen: Rotes Zahnfleisch, Mundgeruch, Parodonthose, sabbert, kaut einseitig, meidet Trockenfutter

Behandlung: Der Tierarzt reinigt die Zähne des Tieres unter Vollnarkose. Zahnstein wird dabei entfernt. Mittlerweile bietet der Zoofachhandel spezielle Katzenzahnputzutensilien an. Gewöhnen Sie Ihre Katze langsam an das neue Ritual.

Zanhstein: Zahnstein ist ein harter, brauner Belag auf den Zähnen, der starken Mundgeruch verursacht. Wird er nicht entfernt, entzündet sich das Zahnfleisch.

Zahnfleischentzündung: Zahnfleischentzündungen werden meist durch Zahnstein verursacht. Die Entzündungen können aber auch durch Viren (z.B. Calici-Virus) entstehen

 

 Katzenseuche

Die Katzenseuche, auch Katzensstaupe genannt, ist eine hochgradig ansteckende Viruskrankheit. Der Parvovirus schwächt das Immunsystem der Katze, indem es die weißen Blutkörperchen stark schädigt.

Vorbeugung: Grundimmunisierung in der 8. und 12. Lebenswoche. Alle drei Jahre muss die Impfung aufgefrischt werden. Meist wird ein Kombipräparat verabreicht, mit dem das Tier auch gegen Katzenschnupfen geimpft wird.

Anzeichen: Erbrechen, hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust

Krankheitsverlauf: Die Katze leidet unter sehr wässrigem, teils blutigen Durchfall und Erbrechen. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust hat die Katze starken Durst, ist aber oft zu schwach zum Trinken. Sie magert schnell ab und durch die Dehydration wird das Fell struppig und die Haut faltig.

Übertragung: Eine Ansteckung geschieht durch den direkten und indirekten Kontakt. Über gemeinsame Futterschüsseln können die Viren übertragen werden. Weil der Virus auch über Schuhe oder die Kleidung in die Wohnung getragen werden kann, sind auch Katzen ohne Auslauf gefährdet.

Behandlung: Fahren Sie sofort zum Tierarzt! Das Tier braucht Infusionen, um vor Austrocknung geschützt zu werden. Da das Immunsystem sehr schwach ist, sind Antibiotika sinnvoll, um weite bakterielle Infektionen zu vermeiden. Betroffene Tiere haben mittlerweile durch die Behandlung mit Interferonen und Serum-Antikörpern recht gute Überlebenschancen. Strenge Hygiene ist jedoch sehr wichtig, da der Virus bis zu sechs Wochen überlebensfähig ist und ausgeschieden wird. Die Behandlung sollte möglichst im frühen Stadium erfolgen.

 Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist eine Herpesinfektion der Atemwege. Diese Infektionskrankheit wird durch Viren hervorgerufen, daher ist Katzenschnupfen ansteckend. In schweren Fällen ist diese Krankheit lebensbedrohlich.
Betroffen sind vor allem Jungtiere und Katzen, die nicht geimpft sind. Oft verläuft die Krankheit schleppend und wird chronisch. Für den Menschen besteht allerdings keine Gefahr.

Vorbeugung: Impfung in der 8. und 12. Lebenswoche, jährliche Auffrischung notwendig

Anzeichen: Nasenausfluss, verklebte Augen, Tränenfluss, Fieber, Appetitlosigkeit

Krankheitsverlauf: Die Katze hat einen eitrigen Ausfluss aus Augen und Nase. Es können blutige Geschwüre an Nase, Zunge, Rachen und Zahnfleisch entstehen.

Übertragung: Tröpfcheninfektion; Auch scheinbar gesunde Tiere können den Virus in sich tragen und über Jahre hinweg Überträger sein.

Behandlung: mit Antibiotika

Endoparasiten

Endoparasiten sind Spul- und Bandwürmer.

Spulwürmer
Spulwürmer sind etwa fünf bis zehn Zentimeter lange Würmer, die sich im Dünndarm der Katze ansiedeln. Sie können auch auf den Menschen übertragen Werden.

Vorbeugung: Die Katze sollte jährlich entwurmt werden. Gerade Freigänger sollten regelmäßig behandelt werden.

Anzeichen: Die Katze bekommt bei einem Befall mit Spulwürmern ein struppiges Fell, sie magert ab und leidet an Durchfall, Erbrechen und Appetitlosikeit.

Diagnose: Ob Ihre Katze Spulwürmer hat, erkennen Sie durch einen Nachweiß der Parasiten im Kot der Katze.

Übertragung: Katzen können sich durch Beutetiere, infizierten Kot und auch über die Muttermilch anstecken.

Behandlung: Mit einer Wurmkur kann man Spulwürmer in der Regel abtöten.

Bandwürmer
Hier lassen sich drei verschiedene unterscheiden: Katzenbandwurm, Hundebandwurm und den auch für den Menschen gefährlichen Fuchsbandwurm.

Vorbeugung: Gerade wichtig bei Freigängern und wenn kleine Kinder im Haus sind - eine jährliche Entwurmung.

Anzeichen: Die Katze magert stark ab und leidet an Appetitlosigkeit und Durchfall.

Diagnose: Man kann den Bandwurm im Kot der Katze oder im Fell um den After erkennen.

Übertragung: Über das Fressen von Mäusen und Ratten.

Behandlung: Auch Bandwürmer können Katzen mit einer Wurmkur loswerden.

Ektoparasiten

Gerade Freigänger sind von Flöhen, Milben und Zecken gefährdet.

Flöhe
Flöhe suchen sich als Brutstätte für ihre Eier gerne ein warmes Katzenfell aus. Wenn die Larven geschlüpft sind, verstecken diese sich zur Verpuppung im Teppich und im Katzenbett. Danach suchen sie sich einen Wirt. Auch Menschen werden befallen.

Vorbeugung: Spot-on-Präparaten oder auch Halsbänder gegen Zecken und Flöhe für Freigänger

Anzeichen: Sichtbare dunkelbraune Kot-Körnchen im Rückenfell

Behandlung: Die Katze muss mit einem Flohmittel behandelt werden, dass Sie vom Tierarzt oder im Zoofachhandel erhalten. Außerdem sollte das Umfeld des Tiers gründlich gereinigt werden.

Zecken
Freigänger sollten regelmäßig auf Zecken untersucht werden. Sollte die Katze eine Zecke haben, kann diese mit der Hand oder besser noch, mit einer Zeckenzange entfernt werden. Verwenden Sie niemals Öle oder Lacke.

Vorbeugung: Spot-on-Präparaten oder auch Halsbänder gegen Zecken und Flöhe sind für Freigänger unablässig.

Milben
Auch Milben zählen zu den Ektoparasiten. Ob Ohrmilben oder Räudemilben, sie verursachen bei der Katze starken Juckreiz. Das Tier schüttelt oft den Kopf und kratzt sich dauernd. Schnell entstehen blutig gekratzte Stellen.

Vorbeugung: Mit Spot-on-Präparaten werden Freigänger von Milben verschont.

Behandlung: Ist ein Tier doch mal von Milben befallen, müssen die befallenen Stellen vom Tierarzt untersucht werden. Meist müssen die befallenen Stellen mit einem entsprechendem Mitteln betupft werden.

Chronische Niereninsuffizienz

Bei älteren Katzen ist die chronische Niereninsuffizienz eine der häufigsten Todesursachen. Leider handelt es sich dabei um eine Krankheit, die weder heilbar noch zu stoppen ist. Die Nierenfunktion nimmt im Laufe des Lebens immer mehr ab.

Anzeichen: Der Appetit der Katze lässt nach. Sie trinkt viel. Sie erscheint müde und das Fell verliert an Glanz. Sie erbricht und verliert immer mehr Gewicht. Auch ein süßlicher Geruch aus dem Maul ist kennzeichnend.

Behandlung: Setzen Sie sich mit Ihrem Tierarzt in Verbindung. Er wird Ihnen sicher zu einer Nierendiät für Ihre Katze raten. Der Protein- und Phosphorgehalt der Nahrung wird reduziert. Auch Folgeerscheinungen, wie eventueller Blutdruckanstieg, eine Blutarmut und Verdauungsstörungen, müssen ebenfalls behandelt werden. Grundsätzlich ein eine chronische Niereninsuffizienz nicht heilbar, aber eine frühzeitige Diagnose und Behandlung verlangsamt den Krankheitsverlauf und erhöht die Lebenserwartung.

Feline Hyperthreose

Die Feline Hyperthreose, wie die Schilddrüsen-Überfunktion auch genannt wird, macht sich erst im fortschreitenden Alter der Katze bemerkbar. Erstes Anzeichen ist oft ein stetiger Gewichtsverlust trotz guter Nahrungsaufnahme. Dazu kommen dann weitere Symptome wie Erbrechen oder Durchfall, Hecheln und stumpfes Fell. Zeigt sich eines dieser Anzeichen, sollte das Tier schnell von einem Tierarzt behandelt werden. Dieser kann anhand einer Blutuntersuchung feststellen, ob das Tier an einer Schilddrüsen-Überfunktion leidet.

Behandlung: Der Tierarzt wird die Katze medikamentell behandeln, wodurch die in den Schilddrüsenzellen blockiert wird. Der Katze müssen entsprechende Medikamente für den Rest ihres Lebens verabreicht werden.
Operative Eingriffe sind auch möglich. Dabei werden veränderte Gewebestellen an der Schilddrüse entfernt. Es kann jedoch nie hundertprozentig sichergestellt werden, dass betroffenes Gewebe vollständig entfernt worden ist.
Die für die Katze schonenste Behandlungsmethode ist die Radiojodtherapie. Dem Tier wird ein radioaktives Jod injiziert, das von den Schilddrüsen verarbeitet wird, so dass es zu einem Absterben der Tumorzellen kommt.

Katzenleukämie

Katzenleukämie hat meistens einen tödlichen Verlauf. Sie wird durch den Felinen Leukämie-Virus ausgelöst. Der Virus verursacht Tumore und Störungen der Blutzellbildung.

Vorbeugung: Man kann das Tier impfen lassen.

Anzeichen: Katzenleukämie hat ein völlig unbestimmtes Krankheitsbild. Die Katze ist kränklich, dass heißt sie ist müde und schwach, leidet unter Appetitlosigkeit und Fieber.

Diagnose: Nur ein Tierarzt kann anhand einer Blutprobe die Katzenleukämie bestimmen.

Ansteckung: Katze können sich durch Speichel und Kot mit dem Virus infizieren. Die Krankheit muss nicht sofort ausbrechen, der Virus kann Jahre unentdeckt und weitergegeben werden.

Behandlung: Die Katzenleukämie kann man nicht heilen. Eine Behandlung gegen den Virus ist nicht möglich. Lediglich die Abwehrkräfte können gestärkt und die Symptome kuriert werden.

Bauchfell-Entzündung

Die Bauchfell-Entzündung, besser bekannt als Feline Infektiöse Peritonitis bzw. FIP wird durch einen Virus, den sog. Corona-Virus verursacht. Sie ist eine schwere Krankheit, die in jedem achten Fall tödlich verläuft. Bei einer Bauchfell-Entzündung füllt sich bei etwa der Hälfte aller Fälle der Bauchraum der Katze mit einer fadenziehenden Flüssigkeit.

Vorbeugung: leider hat sich herausgestellt, dass die nasale Impfung nicht den gewünschten Effekt hat, daher wird von einer FIP-Imfung abgeraten.

Diagnose: Der Tierarzt kann anhand einer Blut- oder Bauchsekretuntersuchung eine Diagnose stellen.

Krankheitsverlauf: Die Katze ist müde und hat Fieber oder Untertemperatur. Sie frisst nur schlecht. Es können Besserungen auftreten, die aber nur kurz andauern. Bei der feuchten Verlaufsform (Bauchraum füllt sich mit Wasser) leidet die Katze an Bauchwassersucht, d.h. der Bauchraum ist aufgebläht. Der Rest des Körpers magert ab. Bei der trockenen Form entzünden sich die inneren Organe.

Ansteckung:

Behandlung: Es lassen sich nur die Symptome behandeln und lindern. Eine Heilung ist derzeit leider aussichtslos.

Toxoplasmose

Diese Infektionskrankheit wird durch Parasiten im Darm hervorgerufen. Die Krankheit kann auch Menschen befallen und ist besonders für schwangere Frauen gefährlich. Erkrankt die Frau, kann es zu Fehlgeburten und Missbildungen kommen. Schwangere Frauen sollten es daher vermeiden, die Katzentoilette zu reinigen. Ein anderes Familienmitglied muss während der Schwangerschaft diesen Job erledigen.

Vorbeugung: Die Katze sollte kein rohes Fleisch zu fressen bekommen. Wohnungskatzen erkranken seltener an Toxoplasmose, da sie sich nicht an Beutetieren anstecken können.

Anzeichen: Äußerlich ist die Erkrankung bei vielen Katzen nicht zu erkennen. Bei einer akuten Erkrankung leidet ein Tier an Appetitlosigkeit, Fieber und Atemproblemen.

Ansteckung: Eine Ansteckung erfolgt durch rohes Schweinefleisch und durch infizierten Kot.

Behandlung: Die durch den Tierarzt verabreichte Antibiotika tötet die Parasiten ab.

 FIV-Katzenaids

 FIV (Felines Immunodefizienzvirus oder Felines Immunschwächevirus), auch als Katzenaids betitelt, ist eine derzeit unheilbare Infektionskrankheit, die in erster Linie bei blutigen Beißereien über den Speichel einer infizierten Katze in die Blutbahn übertragen wird. Der Speichel enthält große Virusmengen. Eine Ansteckung über Blut und Sperma, sprich den Geschlechtsakt, ist ebenfalls möglich; eine Übertragung vom Muttertier auf die Kitten ebenso, wobei diskutiert wird, ob dies bereits im Mutterleib geschieht oder erst nach der Geburt über Milch und Speichel der Mutter.

FIV ähnelt dem humanen Immunodefizienzvirus (HIV) morphologisch und biochemisch (beide gehören zur selben Virus-Familie), unterscheidet sich aber antigenetisch und ist nicht auf den Menschen übertragbar. Das Virus ist empfindlich und stirbt schnell ab, sobald es der Luft ausgesetzt ist. Eine Übertragung über gemeinsam benutzte Futternäpfe (solange keine offenen Wunden etwa im Maul einer nicht infizierten Katze im Spiel sind), Liegeplätze und Katzenklos ist somit weitgehend ausgeschlossen.

Man unterscheidet fünf Virus-Subtypen (A bis E), die in ihrer klinischen Manifestation voneinander abweichen, und vier Phasen der Krankheit, die allerdings oft nicht klar ausgeprägt sind und fließend ineinander übergehen. Bei vielen infizierten Katzen bricht die Krankheit gar nicht aus, d. h. sie zeigen zu keinem Zeitpunkt in ihrem Leben FIV-bedingte Symptome, sondern erreichen ein normales Alter und sterben an nicht FIV-assoziierten Erkrankungen.

FIV-Katzen, bei denen sich Symptome (oft nach langer Latenzzeit) ausbilden, zeigen primär durch das Virus bedingt zB Stomatitis, Durchfall/Gewichtsverlust, Niereninsuffizienz, Tumoren, Augen- und neurologische Erkrankungen, und/oder durch die Immunschwäche verursachte Sekundärerkrankungen wie rezidivierende, schwer behandelbare Infektionen verschiedener Art, Pilzbefall usw.

Bei einer FIV-Infektion kommt es normalerweise zu einem raschen Antikörpertiter-Anstieg (bei 95% der Katzen nach 2 – 4 Wochen). Getestet werden die Katzen in der Regel zunächst per Schnelltest (ELISA) auf eben diese Antikörper, dafür wird nur wenig Blut gebraucht. Man sollte sicherheitshalber frühestens 60 Tage nach der Ansteckung testen lassen. Fällt dieser Test positiv aus, sollte immer per Western Blot-Verfahren (weist das Virus selbst nach) nachgetestet werden, da die Schnelltests bisweilen falsch positive Ergebnisse liefern!!

Wie oben angedeutet gibt es derzeit keine Heilung für FIV, d. h. das Virus kann nicht eliminiert werden. Eine Therapie sollte daher auf Verbesserung der klinischen Symptome und Kontrolle der Sekundärinfektionen (zB durch gezielte Antibiotika-Gabe) abzielen. Erfolgversprechend bei  FIV ist am ehesten felines Interferon; es wird je nach Therapieplan wiederholt in kurzen Abständen per Injektion verabreicht oder auch lokal zB bei Zahnbehandlungen eingesetzt. Eine Erfolgsgarantie gibt es bei dieser Behandlung leider nicht, aber eine Verlängerung der Überlebenszeit und eine Milderung der klinischen Symptome sind möglich.

Einen zugelassenen FIV-Impfstoff gibt es in Europa derzeit nicht. In den USA wird ein Impfstoff angewendet, der aber anscheinend nicht alle Virus-Subtypen erfasst. Zudem bilden die Katzen nach der Impfung Antikörper aus wie bei einer tatsächlichen FIV-Infektion, so dass man im Antikörpertest gesunde nicht mehr von kranken Tieren unterscheiden kann.